Energieerzeugung & -verteilung
Die Tiefenbohrungen sind die Lebensadern unserer geothermalen Wärmeversorgung und liefern über 70 Prozent der notwendigen Wärme zur Versorgung der Gemeinden. Die Energiezentrale ist ihr Herz, Fernwärmenetz und Glasfasernetz sind die Adern sowie die Nerven zu Signalübertragung. Das Zusammenspiel dieser Systemteile erfolgt in drei voneinander getrennten Wasserkreisläufen
Aus der Tiefe der Erde kommt die geothermale Wärme über drei getrennte Wasserkreisläufe zu Ihnen nach Hause. Im Thermalwasserkreislauf zirkuliert das heiße Tiefengrundwasser aus der Förderbohrung über die Energiezentrale, wo es in Titanplattenwärmetauscher seine Wärme an das Fernwärmenetz abgibt, zur Injektionsbohrung, die es wieder zurück in den Untergrund leitet.
Im Fernwärmenetz fließt enthärtetes Wasser, sowohl im Transport- als auch im Versorgungsnetz. In den angeschlossenen Haushalten und Gewerbebetrieben befinden sich Wärmeübergabestationen, an denen jeweils ein weiterer Wärmetauscher die Energie dem Heizungskreislauf des Kunden zuführt.
Bei den Kundinnen und Kunden zirkuliert im Heizkreislauf heißes Wasser, dass an der Wärmeübergabestation vom Fernwärmenetz erwärmt wurde. Außer der Wärmeübergabestation ist kundenseitig keine weitere Wärmeerzeugungstechnik notwendig. Die Übergabestationen sind Eigentum der AFK, so dass für die Kundinnen und Kunden keine Kosten für Wartung, Reparatur und Wiederbeschaffung anfallen.
Der Spatenstich für unsere Energiezentrale erfolgte im Mai 2009 und bereits im Oktober 2009 konnten wir die ersten Kunden darüber mit geothermischer Wärme versorgen. Unsere Energiezentrale wird durch unser eigenes Personal betrieben und über ein Gebäudeleitsystem rund um die Uhr fernüberwacht.
Aus der Förderbohrung Th1 (1) wird das Thermalwasser über erdverlegte Leitungen in die Geothermiezentrale geleitet. Hier wird über zwei Titanplattenwärmetauscher (5) die Wärme entzogen und an das Fernwärmenetz übertragen. Das abgekühlte Thermalwasser wird über die Thermalwasserrücklauftrasse (2) in der etwa 2,3 Kilometer entfernten Reinjektionsbohrung Th2 wieder in den Untergrund eingeleitet.
In der Mittellastzentrale (11) ist seit 2016 ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk (9) mit 851 Kilowatt Leistung installiert, das Wärme und Strom zugleich erzeugt und somit besonders energieeffizient arbeitet. Der vom BHKW produzierte Strom wird direkt in der Energiezentrale verbraucht, die Abwärme (1,1 Megawatt) fließt ins Wärmenetz.
Ebenfalls seit 2016 entzieht eine Absorptionswärmepumpe (8) mit 5,5 Megawatt dem Tiefengrundwasser weitere Wärme, bevor es ins Erdreich zurückgeleitet wird. Dies erhöht die geothermische Leistung, sodass seit Inbetriebnahme der Mittellastzentrale weitere Wärmekunden ans Netz angeschlossen werden konnten.
An besonders kalten Tagen und bei etwaigen Störungen stehen drei Spitzenlast- und Redundanzkessel (6) bereit, die mit Erdöl oder Gas betrieben werden können. Somit ist eine lückenlose Versorgung gesichert. Ein weiterer Redundanzkessel ist in Planung (7).
Von der Energiezentrale führt das elf Kilometer lange Transportnetz sternförmig in die drei Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim sowie die beiden Ortsteile Heimstetten und Dornach. Dort übergibt es die Wärme an das jeweilige Versorgungsnetz. Jeder Ortsteil hat ein eigenes Versorgungsnetz, das die Wärme direkt zu den Haushalten transportiert. 68 Kilometer Versorgungsleitungen haben wir seit 2009 verlegt. Ein weiterer bedarfsgerechter, stufenweiser Ausbau ist geplant.
An den Übergabepunkten zwischen Transport- und Versorgungsnetz befinden sich Kontroll- und Regelungstechnik für Durchfluss, Druck und Temperatur. Bei Bedarf können hier auch einzelne Leitungsabschnitte gesperrt werden, um sie zu entleeren oder zu entlüften. Sollte ein Teil der Wärmeversorgung einmal ausfallen, können an verschiedenen Anschlussstellen auch Heizcontainer eingebunden werden. So ist eine durchgängige Versorgung jederzeit sichergestellt.
Gleichzeitig mit der Installation des Fernwärmenetzes haben wir ein modernes Glasfasernetz verlegt. Auf der einen Seite dient dieses der Fernwartung und Zählerstandsauslesung an den Wärmeübergabestationen. Darüber hinaus steht es den Kundinnen und Kunden für Telefonie, Internet und Fernsehen zur Verfügung. Mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 200 Megabit pro Sekunde genügt es den höchsten Ansprüchen.
Partner der AFK für alle Telefon-, Internet- und TV-Dienstleistungen ist die Firma PYUR.